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Jan 20
08:00
Habt ihr euch schon mal von eurem Partner getrennt, weil der Lebensweg jetzt im Moment nicht gepasst hat? Zwischen uns war alles super und auch danach können wir uns eine tolle Zukunft vorstellen. Nur dazwischen ist ein Part mit dem wir beide nicht übereinkommen. Wir haben sehr lange versucht eine Einigung zu finden, aber wir drehten uns nur im Kreis. Wir lieben uns beide so sehr und vermissen uns sehr. Mir geht es auch echt mies. Ich weiß nicht wie ich jemals darüber hinweg kommen soll. Habt ihr Tipps? Musstet ihr da vielleicht schon mal selbst durch? Ich glaube mir ging es noch nie so schlecht in meinem Leben..
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Jan 20
09:11
War noch nicht in der Lage, aber was genau war denn der Unterschied im "Lebensweg"? Ich war 4 Monate im Auslandssemester (6h Zeitverschiebung), das war schon hart und manche Beziehungen hätten das vlt nicht überstanden aber das war ja absehbar. Selbst bei 1 Jahr Trennung würde ich mich bspw nicht trennen, aber wenn es länger geht dann wahrscheinlich schon. Was wäre denn eine Einigung gewesen? Dann versteht man es vlt besser :)
 
Jan 20
09:12
Nein, und tatsächlich fällt mir auch kein Szenario ein, bei dem mein Partner und ich dann tatsächlich über eine Trennung nachdenken würden. Ich glaube, mit Kommunikation und vertrauen und ggf. Hilfe von außen kann man so etwas bewältigen, wenn es menschlich zwischen einander passt und man sich füreinander entscheidet. Wir orientieren uns aber tatsächlich auch sehr wenig nach den klassischen „Beziehungsregeln“ und Vorstellungen, und versuchen einfach in jeder Situation darauf zu schauen, wie es für UNS am besten passt. Magst du erzählen, welche Differenz es bei euch grade gibt? Eine meiner letzten Situationships befindet sich vllt in einer ähnlichen Konstellation. Sie haben seitdem keine Beziehung mehr, da sie das Commitment nicht bieten können, weil beide sich mehr auf ihre Jobs und sich konzentrieren wollen, aber der Kontakt, die Liebe, besteht trotzdem. Sie führen beide ein komplett unabhängiges Leben voneinander in unterschiedlichen Ländern und wenn es sich einrichten lässt, schaffen sie Platz füreinander, aber in erster Linie schaut jeder für sich. Die sind halt schonungslos ehrlich in ihrer Kommunikation, auch was zB andere SexualpartnerInnen angeht oder eben der Wunsch nach Individualität, und stecken meiner Ansicht nach vieeel schwere Arbeit in dieses Modell. Einerseits habe ich das bewundert, andererseits taten mir beide oft leid. Ich weiß nicht, ob ein Commitment in Form von „wir führen eine Beziehung, aber eben mit eigenen Regeln“ nicht viel leichter gewesen wäre 😅 aber das war nur mein Eindruck des Ganzen.
 
Jan 20
09:18
Ich glaube es kommt ganz darauf an, was die Unstimmigkeiten sind. Wenn es etwas so gravierendes ist, dass eine Partei mit ihren Wünschen zurückstecken muss, auf Dauer unglücklich wäre und es da keinen Kompromiss gibt, dann sehe ich es so, dass eine Trennung der bessere Weg ist. Konkretes Beispiel wäre z.B. ein unterschiedlicher Kinderwunsch.
 
Jan 20
09:45
Erstmal danke für eure ganzen Antworten. Es geht konkret darum, dass er eine Weltreise machen möchte bzw macht. Ich bin aber jemand der seinen Partner gerne und viel um sich hat. Mein Vertrauen ist leider auch nicht das beste. Ich vertraue schon, ich habe aber dennoch Angst, dass irgendwas auf der Reise passiert. Ich weiß wenn er das vor hätte würde er das auch hier vor Ort machen. Er ist jemand der nicht viel schreibt und ihm das an sich auch nicht so wichtig ist. Aber damit das funktioniert muss man den Kontakt konstant halten, bin ich der Meinung. Er möchte auch einmal in seinem Leben "frei" sein. Nicht darauf bezogen, dass er Single sein möchte, sondern einfach mal das machen kann was er will und nicht nach dem Regeln des Alltags leben muss und Anweisungen etc folgen muss. Sein Plan war immer 1 Jahr. Mir zu Liebe hätte er ein halbes Jahr gemacht. Aber irgendwie kann ich das einfach nicht. Ich weiß, dass ich zuhause daran total kaputt gehen würde. Es gäbe natürlich ja auch die Möglichkeit immer mal hinterher zu reisen und meinen Urlaub dort zu verbringen wo er gerade ist, aber ich mache dieses Jahr meinen Fachwirt fertig und mein Urlaub geht da viel für meine Prüfungsvorbereitung drauf. Es gab die letzte Zeit auch so noch ein paar Reibungspunkte, aber das sind alles Sachen wo man sich einigen kann. Ich weiß, dass wenn er es jetzt nicht macht auf Dauer sehr unglücklich werden würde und vor allem möchte er es ja auch machen bevor Kinder da sind. Das ist ja auch total vernünftig. Da ich mich aber doch gut kenne weiß ich einfach, dass ich sehr leiden würde. Mittlerweile ist es auch ein dreiviertel Jahr was er weg möchte. Ich möchte natürlich auch, dass er die Reise macht, weil das einzige ist was ich möchte ist, dass er glücklich ist. Aber die Angst wie er sich verändert, und ich bin der Meinung so eine Reise verändert einen, und danach passt es nicht mehr, er trifft da eine andere bzw könnte mir das hier ja genauso passieren. Wir haben alles mögliche versucht, aber wir sind nie auf eine Einigung gekommen, dass wir beide damit leben können. Ich habe auch bei so vielen Sachen immer schon nachgegeben und gelitten. Das habe ich aber alles gerne für ihn gemacht, aber das übersteigt irgendwie einfach eine Grenze.. Vielleicht müssen wir uns beide auch erstmal selbst verwirklichen und danach findet man wieder zueinander. Ach ist alles nicht so einfach..
 
Jan 20
10:43
Hmm. Die Frage wäre für mich, ob du cool damit bist, dass du eben eher eine „anhänglichere“ nähebedürftige Person bist, die viel Bestätigung darüber braucht, dass sie geliebt wird, die nicht so viel Vertrauen in ihre Beziehung legt etc, oder ob du daran etwas ändern möchtest, um mit dieser Situation umzugehen. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass das definitiv möglich und vor allem auch sehr empfehlenswert ist, sich mit solchen Ängsten intensiv zu befassen. Meiner Meinung nach limitiert man sich selbst fürs ganze Leben, wenn man eigene Glaubenssätze nicht hinterfragt, die einem den Zugang zu innerer Ruhe und Gelassenheit verwehren. Ich bin froh, dass ich gelernt habe, mir selbst genug zu sein und dass ich versuche, mich täglich mit meinen Ängsten und Sorgen auseinander zu setzen. Dass ich verstehen möchte, wo sie herkommen und was es braucht, damit ich mit ihnen leben kann. Mein Freund und ich führen zb eine offene Beziehung, und das bedeutet nicht, dass es Gefühle wie Ängste oder Eifersucht bei uns nicht gibt, dass ich nie Sorge habe, nicht gut genug zu sein. Die gibt es auf jeden Fall, aber ich weiß, dass sie irrational ist und mich nicht davor bewahren wird, dass mein Partner sich irgendwann von mir trennen könnte. Aber ich gehe eben in diese Gefühle rein und vermeide sie nicht, ich frage mich, wo sie herkommen und was sie mir sagen wollen, und dann spreche ich mit meinem Freund da ganz einfühlsam drüber und wir räumen diese Ängste aus dem Weg. Gemeinsam. Weil wir uns commitet haben und miteinander aneinander wachsen wollen. :) So oder so würde ich dir aber empfehlen, eine Entscheidung zu treffen und diese Linie klar zu fahren. Soll heißen, wenn ihr euch für eine Trennung entscheidet, solltet ihr diese ernst nehmen. Wenn du trotzdem weiterhin nur darauf hoffst, dass ihr irgendwann wieder zusammenkommt, kann es schnell passieren, dass du auch nicht offen für dein eigenes, individuelles Leben ohne ihn bist und dich in deinen Möglichkeiten wieder limitierst.
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Jan 21
06:45
Ich frage mich bei so etwas oft: würdest du nicht mehr leiden, ihn gar nicht mehr in deinem Leben zu haben, als das halbe Jahr, in dem ihr euch evtl weniger seht? Mein Freund und ich sind seit 7 Jahren zusammen und es gab immer wieder Phasen, wo wir beide unabhängig voneinander längere Zeit (das längste waren 6 Monate in denen wir uns nicht gesehen haben) im Ausland waren und wir glauben beide, dass das (u.a., neben ehrlicher Kommunikation und viel Liebe) der Grund ist, warum unsere Beziehung bis heute so gut läuft. Wir haben uns nie als Individuen aufgegeben, machen eigene Erfahrungen, entwickeln uns weiter, und dann ist es umso schöner, zum anderen zurückzukommen, sich alles erzählen zu können und wieder in seinem „sicheren Hafen“ zu sein. Ich würde versuchen, nicht mit Angst, sondern mit positiver Aufregung an die Sache ranzugehen. Das ist auch für dich eine Chance, dich wieder mal ohne 24/7 Partner um dich rum zu erleben, neue Erfahrungen zu machen, usw. Außerdem könnt ihr teilweise zusammen reisen, gemeinsam neue Dinge sehen. Ich bin felsenfest überzeugt davon, dass man durch solche Erfahrungen gemeinsam wächst - das Leben bietet immer mal wieder Herausforderungen, und sich immer nur vor ihnen zu verschließen, bevor man es denn überhaupt versucht hat, bringt einen, glaube ich, nicht weiter.
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